Endlich schaffe ich es, diesen Blog zu etwas wirklich Sinnvollem zu nutzen, das mir schon lange vorschwebt: Literaturempfehlungen!
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Nicks Vier-gewinnt-Lehrbücher fürs dritte Trimester:
Grundrechte: Ich habe das Standardwerk Pieroth/Schlink gekauft und kaum gelesen, kann es aber empfehlen. Für die Zulässigkeit war ein Blick ins Hemmer-Skript manchmal ganz erhellend. Für Staatsorga hatte ich ein Alpmann-Skript, von dem ich aber nur mäßig begeistert war.
Strafrecht III: Joecks und Wessels/Hillenkamp sind unschlagbar. Zumindest ersteres sollte als superpraktisches Nachschlagewerk in jedem Regal stehen.
GSV I/Vertragsrecht III: Keine Ahnung. Ich habe mir den Fuchs gekauft, der war grauenhaft. So etwas verdient die Bezeichnung Schreibstil nicht. Stattdessen habe ich nur mit den Skripten gelernt und war ganz erfolgreich. Wenn meine Profs das wüssten.
Gesetze: Die GSV- und DeliktsR-Profs werden euch einreden, einen Schönfelder zu kaufen. Die einschlägigen Sondergesetze (KunstUrhG, StVG, VersG und so) haben jedoch eine verschwindend geringe Klausurrelevanz. Eigentlich ist es rausgeschmissenes Geld, denn im vierten und fünften Trimester kann man mit dem Ding auch kaum etwas anfangen. Aber der Gang zu Mauke, um den Ziegelstein zu erstehen, hatte schon was Erhebendes – man fühlte sich so richtig wie ein großer Jurastudent. Wichtig: Kauft euch auf keinen Fall die Version mit Ergänzungslieferungsabo – lieber nach dem Ausland einen neuen holen als für teures Geld stundenlang Gesetze aktualisieren, die man frühestens im Referendariat braucht. Vielleicht könnt ihr eure Profs auch davon überzeugen, die Klausur gleich auf ‚Beck-Texte BGB‘ auszulegen…
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Was empfiehlt die werte Leserschaft fürs dritte – und fürs sechste (GesR, GSV II, BauR, SteuerR) Trimester? Kommentare bitte!
28.04.08 at 14:52
Pieroth/Schlink hatte ich auch, ist gut, hab ich aber kaum gelesen. Königs Skripte und Vorlesung sind so gut, dass man ein extra Lehrbuch kaum braucht.
Joecks ist unschlagbar, hatte auch kein anderes Lehrbuch (zwar war meine Klausur jetzt auch nicht ganz so toll, aber ob das am fehlenden Lehrbuch oder an Strafrecht liegt, weiß ich nicht)
Den Fuchs hatte ich auch… geht so, aber ich fand ihn nicht so schlecht.
zum Schöni… man braucht ihn nicht. Aber er ist schon ganz cool ;-)
28.04.08 at 20:08
Fuchs ist super!
28.04.08 at 21:24
Fuchs ist in der Tat vollkommener Rotz. Tatsächlich gibt es für GSV leider *kein* halbwegs taugliches Buch (auch die einschlägigen Skripten – Alpmann, Hemmer und Co sind vollkommener Mist). Erfreulicherweise braucht’s das aber auch nicht, weil GSV sich mit der Zeit more or less von selbst erklärt. Einzig brauchbar sind zum Thema GSV I die Ausführungen des Professor T. im Rahmen von Brückenkurs und EVP.
29.04.08 at 8:30
ach und für’s sechste trimester:
gesr: durch und durch zu empfehlen, wenn man sich drauf einlässt, ist das blaue wunder aka die bibel aka „gesellschaftsrecht“ by mr president in kombination mit seinem skript. durch und durch hervorragend: sprachlich auf höchstem niveau, verständlich, umfassend, nahe an der perfektion. für alle interessierten 98 gut investierte euro. weil’s gesr im sechsten trimester noch eher theoretisch unterrichtet wird nur eingeschränkt zu empfehlen: „kapitalgesellschaftsrecht“ von r/v – für praktisch interessierte dennoch hilfreich. ergänzend heranziehen lassen sich auch immer gut die münchener handbücher (alle in der bib).
gsv II: skripten von prof. r (unsere hochschule) in kombination mit buck/heeb, examensrepetitorium besondere schuldverhältnisse II – *sehr* klausurnah, umfassend, problemorientiert. allerdings für fortgeschrittene, daher nur mit erwähnten skripten zu genießen.
steuerR: for lovers: birk, steuerrecht. für alle anderen: goa nix, nur das skript + vorlesungsmitschrifte. kommt im examen nicht und für die klausur reicht zum bestehen auch halbwissen.
baurecht: irgendein skript. naumann zu sonstwas oder wie die heißen (irgendson hamburger repetitor) ist gut. intellektuell ist baurecht zu wenig anspruchsvoll als das jede weitere lektüre lohnen würde. hilfreich für’s prozessr (sehr relevant): gersdorf, grundversorgung im öffentlichen recht, verwprozr
ipr? gesetzestext. und vielleicht vorlesungsmitschriften.
30.04.08 at 17:20
Fuchs ist gut, und zwar ziemlich!
30.04.08 at 21:47
GesR:
Kursierende V.- und F.-Skripten. Für Einzelprobleme und bei Interesse K. Schmidt, GesR. Das Buch. Nicht die Vorlesung.
BauR:
Schlömer/Sperl.
IPR:
Nix außer den Thornskripten. Die alten Klausuren besorgen und damit lernen. Ein Blick ins Thorn-Lehrbuch verwirrt höchstens.
GSVII:
Vieweg fürs EBV / Röthels Skripten.
SteuerR:
Haha. Es gilt ähnliches wie für IPR. Außer bei Interesse keine Zeit mit echtem SteuerR verschwenden, die Einleitung, aus der 60% der Veranstaltung bestehen, genügte zumindest bei uns völlig. Auf Klausurhinweise lauschen.
30.04.08 at 21:47
Auf keinen Fall ein Wipo-Buch kaufen! Bei mir hat’s nur mit den Folien für 17 Punkte gereicht…
6.05.08 at 21:48
M.E. ist Birk, Steuerrecht, nicht mal etwas für „Lovers“. Wie alle Bücher der Schwerpunkte-Reihe (mit rühmlicher Ausnahme Pieroth/Schlink, die nebenbei bemerkt zusammen mit Herrn Kniesel auch gute Arbeit im POR leisten) ist es eher langweilig geschrieben… Auch das Layout ist nicht nach meinem Geschmack – in dieser Reihe gibt es kein Buch, wo man einen durchgängig einheitlich formatierten Absatz lesen kann. Besser daher – wie ich finde – die Bücher aus dem Beck-Verlag, allen voran natürlich Klassiker wie der Maurer zum AllgVerwR.
Um zum Anfang zurückzukommen: Für echte Lovers des Steuerrechts (das NATÜRLICH sehr sexy ist) führt kein Weg an Tipke/Lang vorbei! Eingängige rechtssystematische und auch rechtspolitische Aufarbeitung des Steuerrechts jetzt in der 19. Auflage 2008.
Zum GesR: „Das blaue Wunder“ ist sehr gut, aber auch sehr umfangreich. Bei der umfangreichen Materie schafft auch das Alpmann-Skript einen vernünftigen Überblick. Zur Fallbearbeitung: Timm/Schöne, GesR I aus der JuS-Schriftenreihe!
GSV II: Skripten von Frau Prof. Dr. A.R. Ansonsten lohnt es sich auch, die in diesen Skripten vermerkten Literaturhinweisen nachzugehen – Es werden auch nicht viele Werke zitiert.