März 2011


Leider hat Hamburg bei der Exzellenzinitative schlecht abgeschnitten, WenzDay meldet sich mit einem guten Artikel darüber zurück. Professoren scheinen übrigens zu eine ähnlichen Einschätzung zu kommen wie ich: In Hamburg gibt es wenig Wertschätzung für Bildung. Ob sich das in Zukunft so schnell ändern wird, ist zu bezweifeln. Zwar gibt es einzelnd private Initativen (siehe den dritten Link), doch schon bei dem Wahlkampf hat die Bildungsfrage eine kleine Rolle gespielt.

Interessant in diesem Zusammenhang ist auch ein Artikel über Dieter Lenzen, der, nachdem er 2007 die FU Berlin zum Exzellenzsieg verholfen hat, versuchte dasselbe hier in Hamburg zu erreichen.

…hat sich diese Hochschule auf die Fahnen geschrieben. Bis vor kurzem dachte der neue Jahrgang, wir hätten wieder ein Lehrstück diese Credos erlebt. Doch heute kam das ernüchternde Mail: Die angekünigten neuen KGs für Vertragrecht III werden doch nicht eingeführt. Und nicht an Personalmangel scheitern die von den Studenten mühsam erkämpften KGs: Die Fachbereiche ÖffR und StrafR haben ihr Veto eingelegt, nachdem man doch gemerkt hat, dass diese Entscheidung alle Professoren etwas angeht. Als Begründung wurde das Kleingruppengleichgewicht angegeben.

Enttäuschend, besonders da es nicht das erste Mal war, dass Vorteile aufgrund von Gleichheitsbedenken und Formalia aufgegeben/blockiert wurden. Im Bezug zu den KGs erwähnte ich dies schon einmal in der aktuellen Stunde, was aber von der Hochschulleitung kurzerhand abgebügelt wurde.

Schade.

Nachtrag: Das ist natürlich kein Untergang der guten Lehre an der BLS. Im Gegenteil, mit der anfänglichen Formulierung meine ich, dass wir im Regelfall „Lehrstücke“ der guten Lehre geniessen.

Es ist schon länger angekündigt, diesen September geht es los: Der neue Bachlorstudiengang der Zeppelin Universität (ZU) in Friedrichhafen wird für seinen Bachelor vier statt drei Jahre studieren. Vorteile: Mehr Zeit für eigene Projekte, für Reflektion und Forschung. Auch ist dies eine Konsequenz auf die verkürzte Schulzeit, die in Kombination mit einem 3-jahres Bachelor dazu führen kann, dass einige Studenten mit einem erstaunlichem (und evtl. unreifen) Alter ins Berufsleben entlassen werden. Auch ist das System stärker kompatibel mit dem amerikanischen System, welches auch ein 4-jähriges Bachelorstudium vorsieht.

Von meiner Seite her gibt es auf jeden Fall Respekt für diesen mutigen Schritt: Die Überlegung, dass die Umstellung die Studenten, die die ZU im Endeffekt haben möchte, nicht abschreckt, zeigt, dass die ZU sich ganz ihrem Konzept verpflichtet sieht. Auch der Kostenpunkt muss beachtet werden: Die Ausbildungskosten pro Student steigen, und da diese selten von den Studiengebühren gedeckt wird, zeigt dies auch einen starken finanziellen Einsatz der Uni für ihre Studenten.

Doch auch hier träumt so mancher von mehr Flexibilität in der unserer Ausbildung. Die Überlegung ist in jedem Fall verständlich: Unserer jetziger Studienplan ist äusserst fordernd. Eine exzellente juristische Ausbildung, ein Studium generale und den internationalen Bezug in vier Jahren unterzubringen ist mutig. Das dabei auch etwas auf der Strecke bleiben kann, hat jeder hier mal erlebt. Doch müsste man sich an der BLS überlegen, ob dieses Konzept überhaupt zu der Hochschule passt. Schliesslich wird der „gemeine Law Schüler“ durch den straffen Zeitplan in Kombination mit der nicht gerade freundlichen Bewertungen der Prüfungen auch „gestählt“. Man wächst schliesslich mit seinen Herausforderungen. Und das man hier im Schnitt ein Jahr kürzer als an den staatlichen Universität studiert, ist auch ein Vorteil, besonders wenn man noch einen Master und/oder Doktor dranhängen möchte.  Könnte als dies durch die Vorteile der längeren Ausbildung kompensiert werden?

Vorerst stellt sich diese Frage bei uns nicht. Die ZU wird bald ihre ersten Erfahrungen damit machen. Ich wünsche ihr dabei viel Erfolg.

Es ist wieder einmal Hausarbeitenzeit. Da möchte ich kurz auf zwei ältere Links zu den Themen juristische Datenbanken und Umgang mit Microsoft Word aufmerksam machen.

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