März 2009


Auf dem Hochschulgelände kann man seit einer Woche zwischen  zwitschernden und schnatternden Frühlingsstimmen in den Genuß eines edlen Brummens kommen: Audi ist neuer Donator und hat der Hochschule zwei noble Gefährte zukommen lassen: Einen A8 und einen A6 Kombi, beide mit dem netten Kennzeichen HH-BU. Für alle, die sich wie ich darunter wenig vorstellen können: Der Listenpreis eines A8 geht bei etwa sechzigtausend Euro los. Es gab ja auch mal einen Hochschul-Lieferwagen, der wurde aber Opfer eines studentischen Unfalls. Immerhin den Kombi werden wir Studenten bei Champions Trophy & Co. fahren dürfen, wobei mir jedoch bei meinen Fahrkünsten das Risiko viel zu groß wäre.

Ich wollte eigentlich nicht darüber bloggen, was auch schon bemängelt wurde. Ich habe auch einfach keine ordentliche Meinung zu der Sache. Stattdessen werde ich zusammenfassend die Argumente wiedergeben, die ich bisher gehört habe und um wertende Kommentare bitten.

Pro:

Ganz einfach: Mehr Förderer = Mehr gut.
Wann kann ich mein Praktikum als Testfahrer in Ingolstadt anfangen?
So kriegt die Hochschule indirekt auch ein bisschen was von der Abwrackprämie ab.
So ein A8 macht sich wunderbar neben meinen Z4…

Contra:

Ein A8 auf dem Campus? Wie bonzig ist das denn bitte?Die beiden Wagen nehmen zwei weitere heiß umkämpfte Campusparkplätze weg!
Wer zahlt Benzin, Steuer und Vollkasko?  Und den Co2-Ausstoß diskutieren wir hier jetzt mal lieber nicht.
Was will die Hochschulleitung bitte mit einem A8? Gastdozenten vom Bahnhof abholen?

Es folgt ein Beispiel dafür, was man nicht so alles tut, um Umweltrecht zu vermeiden:

Nicht, dass ich mich besonders für die (nicht mehr ganz) neue Homepage interessieren würde. Oder die traffic details von Alexa täglich studieren würde. Es war mehr ein Zufall, dass ich heute Morgen aus Neugierde folgenden Link besuchte. Eine Menge Zahlen und eigentlich auch nichts besonders Aufregendes: Gemittelt über die letzten drei Monate haben 0.00043 % der globalen Internetnutzer die Homepage unserer lieben Hochschule besucht. Damit liegt law-school.de auf Platz 206.633 global und auf Platz 16.702 in Deutschland. Ich frage mich, ob es in Deutschland wirklich nicht mehr als 16.701 interessanterere Seiten als die unsere gibt…

Jetzt aber zu Albanien: Sage und schreibe 5,6 % der Besucher kommen aus Albanien. In dem kleinen Land an der Adria liegt unsere Webpage auf Platz 1.337! Also entweder es gibt einen akuten Mangel an guten albanischen Internetseiten oder Herr Dr. W. sollte sich überlegen, eine Zweigstelle in Tirana zu eröffnen. Potenzial scheint vorhanden zu sein. Dabei ist mir noch kein Albaner an unserer Hochschule bekannt. Vielleicht kommen die aber auch erst noch…

Zum Schluss: Nach einem ersten Betreten der Homepage gehen satte 77,4 % der Besucher auf die webmail-Seite der BLS, nur knapp ein Viertel verbleibt auf law-school.de. Haben die meisten Nutzer immer noch nicht herausgefunden, dass webmail-Seite ≠ Homepage?

MS

Ich muss hier und jetzt mal eine Lanze für die 2008er brechen. Die schreiben nämlich in diesen Tagen fünf Klausuren: VertragsR I und II, StrafR I und II, StaatsorganisationsR und Grundrechte, BWL und VWL, Mooting oder Legal Negotiation und manche auch noch Französisch, Spanisch oder Verfassungsgeschichte…

Die Reform der Prüfungsordnung mit dem Ziel, das EVP I zu entzerren, ist damit meines Erachtens noch nicht beendet. Es haben meines Wissens auch schon mehr Leute abgebrochen als sonst. So schlimm ist es dann nämlich aus meiner bescheidenen subjektiven Warte betrachtet doch nicht, während des EVP I auch noch ZPO und UmweltR zu schreiben, dass man den Erstis deshalb so ein Kräfte zehrendes Curriculum zumuten müsste.

Seit Euklid wissen wir, dass die kürzeste Verbindung zwischen zwei Punkten eine Strecke auf einer Geraden ist, die diese beiden Punkte schneidet (und seit Lobatschewski wissen wir außerdem, dass das eigentlich nicht stimmt, aber Leute mit derart unaussprechlichen Namen wollen wir im Rahmen dieses Blogs zunächst vernachlässigen).

Okay, iudex non calculat, und wenn schon Geometrie, dann höchstens darstellende. Deswegen hier eine Skizze:

Abbildung 1

Abbildung 1

Auf Abbildung 1 sehen wir drei Punkte mit den zufällig gewählten Namen L, P und A (wer will, darf sich vorstellen, dass L für Lounge, P für Park und A für Auditorium steht, aber die Punkte tragen ja wie gesagt rein zufällig gewählte Namen). Nach Euklid wählt ein mathematisch vorgebildeter Durchschnittsstudent die durch die Pfeile eingezeichneten Wege, um von L zu P beziehungsweise A zu gelangen.

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